Karina Gehrke und Maximilian Holz

Centrum Futurum
Im Rahmen des Projektes „Auf nach Brandenburg“ generierten wir die einzigartige Idee, ein medizinisches Forschungszentrum zu konzipieren, welches sowohl Forschungs-institute als auch ein Krankenhaus beherbergen würde. Der Hintergedanke diesbezüglich verfolgt das Ziel, wissenschaftliche Erkenntnisse zügig in die klinische Anwendung zu bringen, sodass die Diagnose, Prävention und Therapie der häufigsten Erkrankungen der Gesellschaft verbessert werden. Zu diesen gehören Krebs, neurologische Störungen sowie Herz-und Kreislauferkrankungen. Die soziale Bereicherung und Aufwertung Brandenburgs würde hier durch das Kreieren neuer Arbeitsplätze und den Zuzug von Menschen hohen akademischen Grades erreicht werden. Des Weiteren würde das Zentrum aufgrund seiner Besonderheit als zweites seiner Art nicht nur nationale sondern ebenso ausländische Patienten und Wissenschaftler attrahieren.
Bei der Lokalisierung bietet sich Werder an der Havel äußerst an, da es noch über kein stadteigenes Hospital verfügt. Weitere stützende Faktoren sind Werders Rolle als staatlich anerkannter Erholungsort, seine Wassernähe und die vortrefflichen Anbindungs-möglichkeiten von sowie nach Potsdam und Berlin. Die eigens gesetzten Kriterien für den genauen Standpunkt beanspruchten die Suche nach einer Freifläche mit Zugang zum Wasser, um somit den Abriss vorhandener Gebäude zu vermeiden und den Gesichtspunkt der Erholung zu steigern. Letztlich entschieden wir uns für eine Platzierung am Zernsee mit den Koordinaten 52°23’53.5″N 12°55’22.8“E. Die leerstehende Fläche wird von der Karl-Härtel-Straße, Anton-Flettner-Straße und Elsastraße umgeben und umfasst rund 25.000 Quadratmeter mit einer zusätzlichen Parkfläche von 5.500 Quadratmetern an der Anton-Flettner-Straße. Des Weiteren befindet sich das Grundstück in unmittelbarer Nähe vom Hauptbahnhof, sodass Anfahrtszeiten minimiert werden.
Ferner besteht der gesamte Gebäudekomplex aus 5 Bauten: 4 Forschungsinstituten, welche sich mit den vorstehend erwähnten Erkrankungen befassen würden, und einem Krankenhaus. Letzteres wird von den Einrichtungen umrahmt, um die Intention, neuerforschte Erkenntnisse in die klinische Anwendung zu bringen, zu unterstreichen. Hierbei würden die zum Krankenhaus gerichteten Seiten der  Forschungsstätte aus einem reflektierenden Werkstoff bestehen, sodass die Symbolik nochmals untermauert wird. Außerdem soll perforiertes Material für das Krankenhaus verwendet werden, damit ersichtlich wird, wie es den Fortschritt aufnimmt und umsetzt. Im Übrigen würden die restlichen Seiten der Forschungsinstitute in Backstein gehalten sein, sodass sich der Gebäudekomplex in die traditionelle Umgebung eingliedert. Diese ist durchzogen von Ziegelbauten und Häusern mit weißen Putzfassaden. Für die Gestaltung des Forschungszentrums, einschließlich der Grünanlagen, ließen wir uns vom Stil des Dekonstruktivismus leiten, da dessen Philosophie mit unserem Vorsatz korrespondiert, die Krankheiten in ihren Einzelheiten zu untersuchen, um anknüpfend eine Erkenntnis daraus zu gewinnen. Im Endeffekt tritt unser Forschungsinstitut durch seine dyna-mischen, auskragenden und spitzwinkligen Formen in einen lebendigen Dialog mit der bestehenden, umliegenden Architektur.
Um unser Projekt schlussendlich zu realisieren, würden wir uns an den britischen Investor 3i wenden, der sich bereits jährlich mit rund 130 Millionen Euro im Gesundheitssektor beteiligt und über 40 Standorte in Deutschland vorzuweisen hat. In Anbetracht der vielen, positiven sozioökonomischen und zwischenmenschlichen Auswirkungen unseres Vorhabens in Brandenburg sind wir zuversichtlich, dass jener Kapital anlegen würde. Im Zusammenhang einer Gesamtschau formt das Ensemble einen architektonischen und zukunftsweisenden Campus, der zum Anziehungspunkt der Innenstadt Werder wird und über diese hinaus besticht.